Die moderne Chirurgie
  Galle/Pancreas
  Speiseröhre
  Magen
  Dick/Dünndarm
  Mastdarm
  Spezialgebiete
  Endoskopie
   Gastroskopie
   Coloskopie
   ERCP
   Laparoskopie
   Kinderendoskopie
   HNO-Endoskopie

Laparoskopie

Laparoskopie Kaum eine Entwicklung hat die Medizin derart beeinflusst, wie die Innovationen im Bereich der Bauchspiegelung. Diese endoskopische Technik hat bereits große Teile der Abdominalchirurgie verändert und ein Ende der Entwicklung ist vorerst noch nicht abzusehen. Die Laparoskopie ist Voraussetzung und Basis aller "minimal invasiven Operationsverfahren".

Die Neuerungen der letzten Jahre waren die Entwicklung kleinster, nur
3 mm breiter Miniaturoptiken, die Integration von 3-D Techniken zur Verbesserung der Orientierung und schlussendlich die Anwendung von Robotersystemen als Ergebnis amerikanischer Weltraumforschung.

Technik

Zunächst wird ein ca 1,5 cm großer Schnitt, zumeist am Nabelrand angelegt. Sorgfältig wird mit einer dünnen Kanüle der freie Bauchraum punktiert und nach einer Überprüfung der Lage der Kanüle wird durch diese Kohledioxid in die Bauchhöhle eingeleitet. Gleichzeitig wird ständig der Druck im Bauchraum gemessen. Normalerweise beträgt dieser Druck 3-5 mm Hg; nach Insufflation steigt dieser auf 10-14 mm Hg an. Ein Druckbegrenzer reguliert die zugeführte (insufflierte) Gasmenge. Durch das Kohlendioxid hebt sich die Bauchdecke von den inneren Organen ab, wodurch Raum und auch erst entsprechende Sichtbedingungen geschaffen werden. Die Druckbegrenzung ist notwendig, da ein höherer Druck im Bauch zu einer Kompression der großen Venen und damit zur Verringerung des Blutruckstromes zum Herzen führen würde.

Nun wird die Kanüle entfernt und durch einen Trokar ersetzt. Das ist dünnes Röhrchen (5-12 mm im Durchmesser haltend) mit einem Ventil zum Abdichten und einem weiteren Ventil für die weitere Insufflation. Dieser erste Trokar wird "blind" gesetzt. Das heißt, dass die Spitze beim Durchdringen der Bauchdecke nicht optisch kontrolliert werden kann. Alle weiteren Trokare können unter direkter Sicht gesetzt werden.

Durch den ersten Trokar wird die Optik in den Bauchraum (Abdomen) geführt. Bei der Optik handelt es sich um einen 10 mm im Durchmesser haltenden und 25 cm langen Stab, in dem ein Linsensystem und die Lichtfaserkabel angeordnet sind. An das Ende der Optik wird die digitale Kamera (1Chip bis 3Chip Systeme) konnektiert, die die Bilder aus dem Bauchinneren über einen Receiver an einen Monitor überträgt.

Vom Nabel aus lassen sich alle 4 Quadranten des Bauches hervorragend beurteilen. Zumeist sind zusätzliche Trokare notwendig, um Darmanteile zu bewegen und aus dem Operationsgebiet zu halten. Auch eine entsprechende Lagerung der Patienten ist dabei hilfreich.
Beim Abschluss der Operation wird das verbliebene Kohlendioxid abgelassen, die Trokare entfernt und die Einstichstellen dicht verschlossen.

Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Zwar ist es theoretisch auch möglich lediglich die Einstichstelle lokal zu betäuben, doch führt das Auffüllen des Bauchraumes mit Gas zu einem Zwerchfellhochstand und damit zur Beeinträchtigung der Atemleistung.

Das Risiko der Methode ist gering und liegt in den ersten Einstichen. Bei der Punktion mit der dünnen Kanüle, wie auch mit dem ersten Trokar kann ein darunterliegendes Organ punktiert werden. Deshalb wird bei Voroperationen oder unsicherer Punktion der erste Trokar "offen" gesetzt. Das bedeutet, dass dieser Trokar erst nach chirurgischer Miniöffnung und gegebenenfalls Lösen von Verwachsungen in der Bauchhöhle platziert wird. Kommt es zu einer Verletzung eines Darmanteils, dann wird im Regelfall eine Öffnung der Bauchdecke notwendig, durch welche die Lücke der Darmwand verschlossen werden kann.

Die Entwicklung zum Standard

Mittlerweile lässt sich so bereits eine Vielzahl von Operationen durchführen. Geringere Schmerzen nach der Operation, ein kürzerer Krankenhausaufenthalt, eine raschere Rehabilitation und ein deutlich besseres kosmetisches Ergebnis sind die Vorteile dieser Methode.

Die so durchgeführte Operation der Gallenblase gilt seit langem als "goldener Standard". Bei Leistenbrüchen ist die Laparoskopie besonders bei Vorliegen eines beidseitigen Bruches oder bei einem Rezidiv (Wiederauftreten nach konventioneller Operation) indiziert.
In den letzten Jahren hat sich das Verfahren auch bei den operativen Maßnahmen zur Behandlung von Zwerchfellbrüchen hervorragend bewährt.

Zunehmend werden auch akute Erkrankungen im Bauchraum laparoskopisch operiert (z.B. Durchbruch eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs). In letzter Zeit können durch Einführung neuer Instrumente (Ultraschallschere) selbst Operationen am Dickdarm, an der Bauchspeicheldrüse und an der Milz durchgeführt werden.

Weiter zu Kinderendoskopie...


 


Copyright © chirurgie-online.net - Alle Rechte vorbehalten.

Infoline Unterhaltung Service Check It Ratgeber Endoskopie Modern Times Chirurgie Home