Tomaten, Erdbeeren, Paprika, Kohl, Salat und vielen anderen mehr kennen, haben sich als Schutz vor schädlicher ultravioletter Sonnenstrahlung im Lauf der Evolution der Pflanzen entwickelt. Aromastoffe in Knoblauch und Zwiebeln haben sich als schwefelhaltige Verbindungen bei der Infektionsabwehr gegen Bakterien oder Viren bewährt und bestimmte Enzyminhibitoren werden von den Pflanzen zur Entgiftung von Umweltschadstoffen eingesetzt. Tatsächlich haben Pflanzen hunderttausende solcher schützender Verbindungen entwickelt, die ihnen zur Bekämpfung von Pilz- oder Bakterieninfektionen, und zum Schutz vor Fraßschädlingen oder zum Überleben in Stresssituationen dienen.
Die Ernährungsforschung untersucht derzeit die Effekte dieser Substanzen, die wir beim Verzehr von pflanzlichen Produkten quasi nebenbei mitgeliefert bekommen. Viele dieser Pflanzenwirkstoffe wie etwa das Vitamin C haben eine antioxidative Wirkung, d.h. schützen vor Schäden, die ín unserem Körper durch Stoffwechselprodukte des Sauerstoffs, die sogenannten freien Radikale, angerichtet werden können. Wenn diese Radikale nicht unschädlich gemacht werden, können Veränderungen in unseren Zellen angestoßen werden, die letztlich zu Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs führen können. Aber auch Alterungsprozesse, äußerlich sichtbar in den Falten unserer Haut, werden bei nicht ausreichendem antioxidativem Schutz beschleunigt.
Diese mögliche, sogenannte präventive Wirkung der Nährstoffen in unseren Pflanzen wurde erstmals von Forschern postuliert, die sich mit vergleichender Volksgesundheit in den unterschiedlichsten Teilen unserer Welt beschäftigen. Das relativ seltene Auftreten von Brust- und Prostatakrebs in Japan zum Beispiel glaubt man auf bestimmte Ernährungsgewohnheiten zurückführen zu können. Ein wesentlicher Unterschied zur europäischen Ernährungsweise ist der vergleichsweise hohe Konsum von Sojaprodukten in Japan. So essen Japaner sehr regelmäßig Tofu, was dazu führt, dass der durchschnittliche Gehalt and Phytoöstrogen, Substanzen die im Tofu vorkommen, im Blut etwa 50 Mal so hoch ist wie der bei Europäern. Japanische Studien weisen darauf hin, dass die Phytoöstrogene die Wirkung der körpereigenen Östrogene in gewisser Weise blockieren und erklären damit das unterschiedliche Brust- und Prostatakrebsrisiko in Ost und West.
Aber auch in Europa haben wir viele pflanzliche Produkte die voller Substanzen stecken, die eine positive und beschützende Wirkung haben können. In der Tabelle sind eine Reihe von Beispielen aufgeführt, die uns gute Gründe liefern, unserer Gesundheit zuliebe möglichst viel Obst, Salat und Gemüse zu essen.
Lebensmittel |
Pflanzeninhaltsstoffe |
Möglicher Schutz gegen: |
Tomaten |
Roter Farbstoff Lycopin |
Herzerkrankungen, Prostatakrebs |
Knoblauch, Zwiebeln |
Schwefelverbindungen: Allicin, Saponine |
Cholesterinspiegel, Tumorerkrankungen |
Karotten |
Beta-Carotin |
Lungentumore |
Broccoli, Kohl, Rosenkohl |
Isothiocynate |
Lungentumore |
Äpfel, Trauben, Zwiebeln, Tee |
Quercetin |
Herzerkrankungen und Krebs |
Orangen und Grapefruits |
Terpene |
Geschwüre und Zahngesundheit |
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