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Selbst in Medizinerkreisen wurden Diäten empfohlen, die unter der Bezeichnung "Schonkost" subsummiert wurden. Heute weiß man, dass die früher verordneten Schonkostformen nur wenig zum Abheilen einer Magen- oder Darmerkrankung beitrugen. Oft wurde sogar durch die einseitige Ernährung der Krankheitsverlauf prolongiert, da dem Speiseplan lebensnotwendige Nährstoffe nicht in ausreichender Menge zugeführt wurden.
Unter dem vagen Begriff der "gesunden Ernährung" wird eine vollwertige Mischkost verstanden (siehe Ernährungskreis), die sich von der leichten Vollkost in erster Linie dadurch unterscheidet, dass Lebensmittel, die erfahrungsmäßig häufig Unverträglichkeiten (wie Magenschmerzen, Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen) auslösen, weggelassen werden.
Da diese Unverträglichkeiten individuell äußerst unterschiedlich sind, muss jeder ein wenig selbst herausfinden, was ihm bekommt oder nicht. Dabei finden sich auch oft durchaus vitaminreiche und empfehlenswerte Nahrungsmittel in der Liste der Unverträglichkeiten. Zumeist werden kleine Mengen dieser "schwer verdaulichen" Lebensmittel sehr gut vertragen, sodass sie diese nicht strikt von ihrem Speiseplan streichen müssen. Auch die unterschiedliche Zubereitung der Lebensmittel kann zu einer Unverträglichkeit beitragen. Eher günstig ist eine schonende Zubereitung wie zum Beispiel das Dünsten, Garen in einer Folie, im Römertopf, im Wok oder im Mikrowellenherd. Vorsicht ist geboten bei frittierten und panierten Speisen und bei Gerichten mit fetten Saucen, Marinaden oder Dressings.
Eine Parade der Unverträglichkeiten bei Magen Darm Erkrankungen in absteigender Reihen:
Hülsenfrüchte
Gurkensalat
Frittierte Speisen
Weißkraut
Kohlensäurehältige Getränke
Fette Speisen
Paprikagemüse
Sauerkraut
Blaukraut
Süße und fette Backwaren
Zwiebeln
Pommes frites
Frisches Brot
Krautsalat
Mayonnaise
Kartoffelsalat
Geräuchertes
Stark gewürzte Speisen
Sehr heiße oder sehr kalte Speisen
Da es in der leichten Vollkost keine Verbote gibt, kann man prinzipiell essen, was einem schmeckt und bekommt. Wichtig dabei ist jedoch, den Speiseplan so vielfältig wie nur möglich zu gestalten. Dies garantiert die ausreichende Zufuhr aller wichtigen Mineralstoffe und Spurenelementen. Die Auswahl ist gigantisch, vermeiden Sie ständig das Gleiche zu essen, nur weil Sie Angst vor etwaigen Beschwerden haben. Günstig erweist sich auch das Führen eines Ernährungsprotokolls. Notieren Sie dabei die Uhrzeit, Menge und Zubereitungsart der Nahrungsmittel. So können Sie im Lauf der Zeit individuelle Unverträglichkeiten herausfiltern.
Guten Appetit!
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