Bei etwa 10% der Patienten mir chronischen Refluxbeschwerden wird das Plattenepithel im unteren Anteil der Speiseröhre durch ein Zylinderelpithel ersetzt (der sogenannte Barrett Ösophagus).
Plattenepithel und Zylinderzellen
Unter dem Begriff Ösophaguskarzinom werden die von der oberflächlichen Zellschicht ausgehenden, bösartigen Neubildungen in allen Bereichen der Speiseröhre zusammengefasst. Überwiegend handelt es sich dabei um Plattenepithelkarzinome (ausgehend vom Plattenepithel) und Adenokarzinome (ausgehend vom Zylinderepithel). Entsprechend der normalen Wandauskleidung treten Plattenepithelkarzinome entlang der gesamten Speiseröhre auf. Adenokarzinome finden sich überwiegend im unteren Speiseröhrenabschnitt und am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Während sich die Häufigkeit des Plattenepithelkarzinoms in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert hat, hat das Adenokarzinom in Europa und den USA deutlich an Häufigkeit zugenommen. Männer sind sowohl beim Plattenepithelkarzinom als auch beim Adenokarzinom der Speiseröhre häufiger betroffen als Frauen.
Welche bekannten Ursachen gibt es?
Für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms in der Speiseröhre ist in Europa im wesentlichen ein jahrelanger Alkohol- und Nikotinabusus verantwortlich. Im Gegensatz dazu entwickelt sich das Adenokarzinom praktisch immer als Folge eines langjährigen chronischen Refluxes von Mageninhalt in die Speiseröhre. Der sogenannte Barrett Ösophagus stellt hier den wesentlichen Risikofaktor dar. Durch eine regelmäßige Kontrollendoskopie kann bei diesen Patienten häufig ein Karzinom frühzeitig entdeckt und durch einen limitierten Eingriff geheilt werden.
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